Dieses Thema tut weh.
Das ist eines der schmerzhaften Themen der litauischen Geschichte, vielleicht sogar das schmerzhafteste. Deswegen werden am 14. Juni Namen der verschleppten Menschen vorgelesen, am Tag, als die Sowjets im Jahr 1941 Deportationen nach Sibirien gestartet haben.
Um besser zu verstehen, was die Deportationen bedeuten und was die Menschen erlebt haben, empfehle ich diese oder eins von diesen Büchern, die genau diese grausame Erfahrung darstellen:
SIBIRO HAIKU, Jurga Vile & Lina Itagaki (Graphic Novel). Diese Geschichte wird aus der kindlichen Perspektive erzählt: über Algis und seine Schwester und all die Methoden, um dem Schrecken zu entkommen. Eine Kunst über die Schwere mit der Leichtigkeit zu erzählen. Selbst wer normalerweise nichts mit Comics anfangen kann – für dieses Buch lohnt sich eine Ausnahme. Verlag: Baobab Books
UND IN MIR DER UNBESIEGBARE SOMMER, Ruta Sepetys (Roman). In einer Nacht sind die Träume der 15-jährigen Lina komplett zerstört. Statt den Dates, warmen Sommernächten und der Vorbereitung auf das Kunststudium landet Lina mit ihrer Familie nach einer wochenlangen Fahrt im Viehwaggon in Sibirien. Es bleibt nur die Hoffnung. Wird sie reichen? Verlag: Carlsen
ABER DER HIMMEL – GRANDIOS, Dalia Grinkeviciute (Memoiren). Eine unglaublich bewegende Geschichte über eine mutige und starke Frau, die heimlich Tagebücher über ihre Deporation führte. Erst nach ihrem Tod und als Litauen unabhängig wurde, erschien dieses Buch. Das war das erste Buch über Verschleppungen nach Sibirien, denn dieses Thema war in den sowjetischen Zeiten ein absolutes Tabu. Verlag: Matthes & Seitz Berlin